Über das in der Überschrift untergebrachte Marx Zitat stolperte ich in einem Buch zur Jugendkultur.
Ich bin mir zwar nicht sicher worauf Marx Satz abzielt, allerdings hat er mich angeregt über die Wirkungsweise,
beziehungsweise die Nutzung von Musik nachzudenken.
Genauer geht es hier um das Verwenden von Musik als Distinktionsmerkmal, ihren sozialsymbolischen Charakter also.
Das Musik allemal zur sozialen Abgrenzung taugt, wird offenbar, wenn man versucht sich die mittlerweile schier unendliche Zahl musikalischer Gattungen, Genres, Spielarten und die mit ihnen verbundenen Künstlern zu vergegenwärtigen und sich die hinter ihnen stehenden Lebensstile und Alltagspraktiken bewusst macht.
Die klassische Absetzung erfolgt von der jüngeren Generation gegenüber der Elterngeneration, der eigene Lebensentwürfe entgegengestellt werden. Dabei stellt die Betonung von altersbedingter Generationsverschiedenheit den gemäßigten und die Ablehnung gesellschaftlich akzeptierter Normen und der Widerstand als zusätzliches mittel der Distinktion den radikaleren Pol dar.
Die Abgrenzung findet jedoch nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb einzelner Altersgruppen statt. Diese zweite Form der Abgrenzung ist diejenige, die sich auf die interkulturelle Differenz bezieht, wobei eine Abgrenzung auch innerhalb einer spezifischen Kultur vorkommt.
Die Bandgeschichte zeigt diese Konflikte beispielhaft. So entwickelte sich eine Ästhetik der Differenz gegenüber der
der Elterngeneration, deren musikalischer Ausgangspunkt die Beatmusik war und deren Klang und Lautstärke als
Angriff auf die Hegemonie gesellschaftlich akzeptierter Werte funktionierte. In einem zweiten Schritt allerdings wurde ein Stilbewusstsein ausgeprägt, dass sowohl zum Selbstverständnis und zur Konstituierung des Selbst gegen das Außen funktionierte.
Eine Steigerung dieses Prozesses war die Atomisierung innerhalb der Beatszene und das Herausbilden zweier großer
Lager. Die Beatlesfans auf der einen, die Stonesfans auf der anderen Seite.
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